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NBTHK

Die Nippon Bijutsu Token Hozon Kyokai kurz NBTHK, hat Zweck und Ziel bereits mit ihrem Namen festgelegt. Die deutsche Übersetzung des Gesellschaftsnamens lautet: "Gesellschaft zur Erhaltung des japanischen Kunst-Schwertes" Die japanische Muttergesellschaft hat ihren Sitz am japanischen Schwertmuseum in 130-0015 Tokyo, Sumida-ku, 1-12-9 Yokoami

NBTHK Museum Tokyo

NBTHK Museum Tokyo

Park des Museums

Park des Museums

Zur Geschichte der NBTHK

Die Siegermächte hatten am Ende des 2. Weltkrieges angeordnet, alle japanischen Waffen, insbesondere die Schwerter, einzuziehen und zu vernichten. Gerade der Verlust der historisch und künstlerisch hochwertigen Klingen, die in ihrer Art weltweit einzigartig und unverwechselbar sind, hätte nicht nur für die Japanische Kunst und Kultur, sondern auch für die Kulturen der Welt einen unersätzlichen Verlust bedeutet. Kunst-Schwerter stellen auch heute zahlenmäßig den größten Anteil aller registrierten japanischen Staatsschätze und wichtigen Kulturgüter dar.

Auf dringende Intervention sachverständiger Experten, von Kunsthistorikern und Museen und verständnisvollen Offizieren der amerikanischen Militärverwaltung in Japan, die die Vernichtung eines der bedeutendsten japanischen Kulturgüter befürchteten, konnten viele der wertvollen Klingen vor der Vernichtung bewahrt werden. In Folge dieser Bemühungen wurde 1948 die NBTHK mit Sitz in Tokyo gegründet.

Ihr Auftrag lautete: Bestimmung, Unterscheidung und Aussonderung der Kunst–Schwerter von den Massen beschlagnahmter Waffen. Zu den Waffen zählten die meistens maschinell hergestellten, künstlerisch und historisch unbedeutenden Militärklingen. Die künstlerisch bedeutenden Schwerter sollten registriert und erhalten werden.

Dieser Auftrag an die Experten der NBTHK gilt noch heute. Jedes Schwert, das aus dem Ausland nach Japan kommt oder in Japan wiederaufgefunden wird, muß einer Kommission vorgelegt werden, der auch offizielle Mitglieder der NBTHK angehören. Falls die Kommission einer Klinge keine Lizenz als registriertes Kunst–Schwert erteilt, droht der Klinge auch heute noch die sofortige Einziehung und umgehende Zerstörung, da sie als bloße Waffe angesehen wird.

Gesellschaftszweck der NBTHK

Die NBTHK hat sich damals ihre heute noch geltenden Ziele gesetzt:

  • Erhaltung und Studium der japanischen Kunst–Schwerter
  • Wecken von Verständnis für das japanische Kunst–Schwert und Verbreitung von Kenntnissen darüber
  • Bestimmen, Anerkennen und Registrieren der Kunst–Schwerter entsprechend ihrer Herkunft und Qualifikation als wichtige japanische Kulturgüter und Kunstgegenstände
  • Erstellung von Fachstudien über die japanische Schwertschmiedekunst und deren Meister
  • Zu den erhaltenswerten Kunstwerken gehören auch die vielfältigen Objekte der Schwertzierate und Schwertmontierungen, wie Koshirae, Tsuba und die verschiedenen zugehörigen Teile des Kodogu.

Das Japanische Kunst-Schwert

  • Kunst–Schwert im Sinne der NBTHK und damit "sammelwürdiges Kunstwerk" ist jedes japanische Schwert, das nach der komplexen traditionellen Methode hergestellt ist und über künstlerische Qualität, die sich in Form, Aufbau und in den verschiedenen Schmiede– und Härtungsstrukturen zeigt, verfügt.
  • Solche Klingen werden auch heute noch von erfahrenen lizensierten japanischen Polierern restauriert, bzw. in einem aufwendigen Prozeß, der die Merkmale der Klinge sichtbar macht und hervorhebt, poliert.
  • Nur so sind die Qualitätsmerkmale erkennbar, wodurch die Klinge nach Alter, Herkunft und Schmied bzw. Schmiedeschule, auch ohne Signatur, weitestgehend bestimmbar ist.

Tätigkeiten der NBTHK

Die NBTHK mit Sitz in Tokyo hat 90 Zweigstellen in Japan und nur zwei außerhalb Japans, nämlich die NBTHK– European Branch und die NBTHK–American Branch.

Die NBTHK verfolgt ihre satzungsmäßigen Ziele durch:

  1. Bestimmung, Klassifikation und Dokumentation japanischer Kunst–Schwerter
  2. Betrieb einer Anlage zur traditionellen Herstellung von "Tamahagane", einem speziellen, zur Herstellung von Schwertern geeigneten Grund– oder Roheisen
  3. Veranstaltung von Wettbewerben für Schwertschmiede, Polierer und sonstigen im Umfeld des Schwertes tätigen Künstlern
  4. Veranstaltungen und Leitung von Studienkursen
  5. Herausgabe einer monatlichen Zeitschrift mit Besprechungen und Darstellungen von besonderen Schwertern, Schwertschmieden, Herstellungsverfahren, Pflegehinweisen und Literatur. Die Zeitschrift wird über die Mitgliedsbeiträge und Händlerannoncen finanziert
  6. Herausgabe von Fachliteratur zu den verschiedenen Bereichen des Fachgebiets
  7. Unterstützung bei Pflege und Reparatur von Schwertern und Schwertzieraten, Beschaffung von Pflegemitteln und Zubehör
  8. Jährliche und periodische Ausstellungen mit der Möglichkeit, auch höchstklassifizierte Schwerter aus nächster Nähe zu betrachten oder bei besonderen Gelegenheiten zum intensiven Studium auch selbst in die Hand zu nehmen
  9. Ständige Ausstellung von bedeutenden Schwertern im gesellschaftseigenen Museum in Tokyo